Förderprojekt: Detektion unerwarteter Verunreinigungen in Fertigarzneimitteln

Inzwischen fördert die Frankfurt Foundation Quality of Medicines insgesamt vier experimentelle Studienprojekte. Heute möchten wir das erste kurz vorstellen. Dieses beschäftigt sich mit der Analyse möglicher Verunreinigungen von pharmazeutischen Wirkstoffen am Beispiel von Losartan. Das Auftreten unerwarteter Verunreinigungen in Fertigarzneimitteln – z.B. bei Valsartan-Präparaten im Jahr 2018 – hat verdeutlicht, wie wichtig die Entwicklung und Etablierung ausgefeilter Analysemethoden bei der Erstellung von Verunreinigungsprofilen sind.

Das Projekt steht unter der Leitung von Professor Dr. Scherf-Clavel, der bereits in der Vergangenheit zusammen mit anderen Wissenschaftlern verschiedene Sartane auf Nitrosamin-Verunreinigungen mit Hilfe eines hochauflösenden chromatografischen Analysesystems (QqTOF-LC/MS) untersucht hatte. Dabei wurden einige unerwartete Kontaminationen entdeckt, die mit den üblichen Verfahren (z.B. nach Arzneibuch) nicht festgestellt werden konnten.

Das von unserer Stiftung unterstützte Forschungsprojekt zielt nun darauf ab, eine allgemeine Vorgehensweise für die „ungezielte“ Analyse von Arzneistoffen zu entwickeln, um auch unbekannte – und vor allem unerwartete – Verunreinigungen entdecken zu können. Dieses Vorhaben ist von großer praktischer Relevanz für die Arzneimitteltherapie, denn Arzneimittelsicherheit bedeutet Patientensicherheit.

Professor Oliver Scherf-Clavel wurde bereits 2021 in seiner Zeit als Juniorprofessor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg für seine Arbeiten zur Kontamination von Valsartan und weiteren Sartanen mit dem FFQM/DPhG-Preis zur „Förderung der Arzneimittelqualität“ geehrt. Scherf-Clavel hat kürzlich den Ruf auf die W2 Professur für „Klinische Pharmazie und Pharmakotherapie“ der Ludwig-Maximilians-Universität München erhalten.

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