Förderprojekt erfolgreich abgeschlossen: „Detektion unerwarteter Verunreinigungen in Fertigarzneimitteln“
Wir freuen uns, dass dieses von unserer Stiftung geförderte Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Oliver Scherf-Clavel, Ludwigs-Maximilian-Universität München, mit sehr positiven neuen Erkenntnissen erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Ergebnisse sind kürzlich im Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis publiziert worden:
https://doi.org/10.1016/j.jpba.2023.115955
Nicht selten führt die zufällige Entdeckung unerwarteter Verunreinigungen zu einem Rückruf des Arzneimittels – und in deren Folge zu Lieferengpässen. Grundsätzlich wird die Frage, welche Verunreinigungen entdeckt und somit kontrolliert werden können, durch die Wahl der analytischen Methode bestimmt. Daher werden mit Hilfe der Verfahren der Qualitätskontrolle unerwartete Verunreinigungen oft nicht erkannt.
In der nun abgeschlossenen experimentellen Arbeit wurde am Beispiel Losartan durch Kombination einer ungezielten Screening-Methode mit der hoch-auflösenden Massenspektrometrie nach bislang nicht beschriebenen Verunreinigungen gesucht, wobei es zunächst nur um deren qualitative Identifizierung ging. Auf diese Weise konnte das Vorhandensein von N-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) und einer weiteren Verunreinigung aus der Synthese aufgedeckt werden. Deren Identifizierung wurde durch Standard-Additions-Experimente abgesichert. Durch eine anschließende gezielte Auswertung mit Hilfe extrahierter Ionenchromatogramme wurden noch vier weitere Verunreinigungen nachgewiesen. Durch solche kombinierten Analyseansätze können Veränderungen in der Qualität von Arzneimitteln frühzeitig erkannt und entsprechend darauf reagiert werden.
In ihrem Fazit stellen die Autoren heraus, dass LC-MS/HRMS-Ansätze wie der von ihnen entwickelte geeignet sind, um zunächst ein Verunreinigungsprofil von Arznei- oder Hilfsstoffen zu erstellen und dieses anschließend zum Vergleich mit späteren Chargen heranzuziehen. So könnten Veränderung im Verunreinigungsprofil schnell erkannt und weitere gezielte Untersuchungen frühzeitig eingeleitet werden. Dies würde die Risikoabschätzung durch die Hersteller verbessern und ggf. teure Rückrufe einschränken.
Weitere Informationen unter der Rubrik “Förderprojekte“.